Zierspitz, Schottengasse, 1010 Wien
Schon 2019 wurde die Herstellung von Zierelementen für ein denkmalgeschütztes Haus in der Schottengasse angefragt. Die Vorgabe bestand nur aus einem, in einer Dimension gezeichnetem, Entwurf. Zusätzlich war auch noch ein Schwarzweißfoto aus dem Jahr 1939 vorhanden, auf dem man erkennen kann, dass diese prunkvollen Dachspitzen einmal das Haus verzierten.
Die Herausforderung bestand darin, nur mit diesen geringen Angaben und ohne ein Original, an dem Naturmaß genommen werden kann, zu planen. So wurde mit der alten Zeichnung als Grundlage, ein dreidimensionales CAD-Modell angefertigt. Dieses half, die Machbarkeit zu überprüfen und die genauen Formen besser zu verstehen.
Der Aufwand während der Planungsphase stellte sich für die Produktion als großen Vorteil heraus. Anhand des digitalen Modells konnten genaue Pläne für den Zuschnitt erstellt werden. Auch Schablonen zum Runden der Bleche und Löten im richtigen Winkel konnten aus der Zeichnung entnommen werden.
Auf jeder 1,90 m hohen Dachbekrönung befinden sich je zwölf aus Blech gefertigte Schnecken. Da sich ihr Querschnitt von sechseckig zu viereckig ändert, haben die Schnecken nicht, wie sonst üblich, parallele Seitenwände. Sondern an den Flanken stehen gewölbte Flächen in sich allmählich ändernden Winkeln zueinander. In zwei Reihen übereinander drehen sich die Schnecken aus der Mitte heraus und erinnern somit an das Wachstum einer Pflanze. Zwölf leicht eingerollte Arme mit einem mondförmigen Querschnitt tragen die abschließende Kugel.
Ausgeführt für: Fritz Lechner GmbH